...die schönen Seiten des Orients
Abdelaziz Baraka Sakin
Der Messias von Darfur
Roman

Übersetzt aus dem Arabischen von Günther Orth
Lektorat: Ilse Layer
Nachwort von Enrico Ille
Originaltitel: مسِيح دَارفُور (Arabisch / 2012)
168 Seiten; geb.; 20 x 13 cm
ISBN 978-3-945506-22-6

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Zwei junge Sudanesen, Ibrahim und Shikiri, werden auf der Fahrt nach Khartum aus dem Bus gezerrt und zum Militärdienst eingezogen. Ihr Einsatzgebiet: die Provinz Darfur, in der sich die Regierung in einem erbitterten Bürgerkrieg mit Rebellengruppen befindet. Unterstützt werden die Soldaten von den Djandjawid, einer Söldnertruppe, die mit äußerster Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vorgeht.
Im weiteren Verlauf begegnet Shikiri einer jungen Frau, die durch die Djandjawid alles verloren hat und zu allem bereit ist – auch zur Hochzeit mit Shikiri, so er ihr bei ihrem Rachefeldzug gegen die Djandjawid hilft. Es beginnt eine Odyssee dieser drei durch verschiedene Kampfgebiete, zu beiden Kriegsparteien, durch Episoden der sudanesischen Geschichte.
Aber es gibt noch jemanden, der die Pläne aller Parteien und Personen durchkreuzt: den sogenannten Messias von Darfur, der jesusgleich predigt, Wunder wirkt und immer mehr Anhänger findet. Kann er Heil bringen in diese aussichtslose Lage?
Baraka Sakin schildert in diesem vielschichtigen Roman authentisch die Zerrissenheit des Sudan und gibt dem Leser Einblick in die Mechanismen ähnlicher Konflikte. Er ist aber auch eine bewegende Geschichte über Krieg und Abenteuer, Liebe und Rache, Glauben und Magie. Ein Roman, der von schwarzem Humor und großer Menschlichkeit geprägt ist.

Rezensionen

AUSZEICHNUNGEN:
• Prix du Livre d’humour de résistance (2016)
• Literaturpreis Les Afriques vom Cercle des amis des écrivains noirs engagés (2017)
• Literaturpreis der Agence française de développement (2017)

»Der Roman beeindruckt durch Charaktere, die von Liebe, Vertrauen und Freundschaft erzählen, von der unendlichen Stärke, mit denen die Menschen im Sudan gegen das Unrecht angehen.« (Cornelia Wegerhoff in »Lesart«, Deutschlandfunk Kultur, 24.5.2023)

»…ein schonungsloser Roman, eine Anklage, ein Aufschrei« (Birgit Svensson in der Wiener Zeitung, 21.4.2023)

»Das wilde Darfur bleibt wild, aber etwas mehr wissen wir nach der Lektüre des Buches. Gut durchdacht ist es obendrein.« (Anton Thuswaldner in den Salzburger Nachrichten, 2.12.2021)

»So kann man es auch als eine Strategie der moralischen Befreiung ansehen, dass der Autor bei diesem so ernsten und bedrückenden Thema immer wieder Ironie und Satire einsetzt und dadurch Distanz gewinnt. Ein beeindruckendes, bewegendes und spannendes Buch von einem souveränen Autor in der Übersetzung von Günther Orth, der den reflektierten, ironischen Erzählton perfekt ins Deutsche übertragen hat.« (Volker Kaminski auf qantara.de, 12.4.2022)

»Abdelaziz Baraka Sakin (…) gewährt schonungslose Einblicke in die komplexe Situation der Region und deren Zerrissenheit. (…) Kenntnisreiches Nachwort« (ekz.bibliotheksservice IN 2021/49)

»Sakin zeigt, wie die Sudanesen versuchen, zwischen den Fronten zu überleben. Der Schriftsteller legt die Mechanismen des Krieges bloß, er erzählt von Grausamkeiten, aber auch von Menschlichkeit« (A. Stelthove-Fend in Africa Positive Nr. 86 - 2022)

8/2022: Ernennung zum Stadtschreiber von Graz. Aus der Begründung der Jury: »Der 1963 im Sudan geborene Abdelaziz Baraka Sakin gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der arabisch-sprachigen Literaturen in der europäischen Diaspora.(…) Mit der vor kurzem erschienenen deutschen Übersetzung von ›Der Messias von Darfur‹ ist nun der Weg zu einer breiteren Rezeption dieses Autors auch im deutschen Sprachraum bereitet.«

»Aus vielen Einzelgeschichten malt Abdelaziz Baraka Sakin ein schonungsloses Abbild des Sudan, das dennoch der Hoffnung Raum lässt. (…) Baraka Sakin erzählt bildhaft, mit einem leicht spöttischen Unterton; …« (Mario Pschera in Weitwinkel, 1/2022)

»Seine Schilderungen der seit Jahren tobenden kriegerischen Auseinandersetzungen, (…), gehen unter die Haut.« (welt-sichten, 7/8-2022)

Über die Autoren, Herausgeber und Künstler

Abdelaziz Baraka Sakin

Abdelaziz Baraka Sakin

Abdelaziz Baraka Sakin wurde 1963 in Kassala, einer Grenzstadt zu Eritrea im Osten des Sudan, geboren. Nach der Schulzeit studierte er Betriebswirtschaft an der Universität Assiut in Ägypten. Zurück im Sudan wurde Sakin 1993 zunächst Englischlehrer an seinem alten Gymnasium, bevor er von 2000 bis 2009 für verschiedene internationale Hilfsorganisationen tätig war. In ihrem Auftrag kümmerte er sich um Projekte in der Provinz Darfur. Seine dabei gewonnenen Erfahrungen bilden den Hintergrund des hier vorliegenden Romans.
Im Jahr 2000 begann Baraka Sakin seine literarische Karriere mit kleinen Veröffentlichungen. Einem größeren Publikum wurde er erst mit der Verleihung des sudanesischen Tayeb-Salih-Preises im Jahr 2009 bekannt. Danach wurden seine Bücher im Sudan konfisziert und verboten. Dies war auch der Grund dafür, dass er in Österreich um Asyl suchte. Seit 2012 lebt er in Saalfelden und inzwischen auch in Montpellier, Frankreich.
Baraka Sakin wurde von 9/2022 bis 8/2023 zum Stadtschreiber von Graz ernannt. Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen: »Der 1963 im Sudan geborene Abdelaziz Baraka Sakin gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der arabisch-sprachigen Literaturen in der europäischen Diaspora. Er begann seine literarische Karriere im Sudan als Prosa-Autor, wo seine Bücher bald von den islamistischen Machthabern verboten wurden. Im Exil fanden seine Arbeiten internationale Resonanz und wurden mehrfach prämiert (v.a. in Frankreich). Von seinen Texten liegen mittlerweile Übersetzungen in 10 Sprachen vor. Mit der vor kurzem erschienenen deutschen Übersetzung von ›Der Messias von Darfur‹ ist nun der Weg zu einer breiteren Rezeption dieses Autors auch im deutschen Sprachraum bereitet.«

Günther Orth


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