Abdelaziz Baraka Sakin wurde 1963 in Kassala, einer Grenzstadt zu Eritrea im Osten des Sudan, geboren. Nach der Schulzeit studierte er Betriebswirtschaft an der Universität Assiut in Ägypten. Zurück im Sudan wurde Sakin 1993 zunächst Englischlehrer an seinem alten Gymnasium, bevor er von 2000 bis 2009 für verschiedene internationale Hilfsorganisationen tätig war. In ihrem Auftrag kümmerte er sich um Projekte in der Provinz Darfur. Seine dabei gewonnenen Erfahrungen bilden den Hintergrund des hier vorliegenden Romans. Im Jahr 2000 begann Baraka Sakin seine literarische Karriere mit kleinen Veröffentlichungen. Einem größeren Publikum wurde er erst mit der Verleihung des sudanesischen Tayeb-Salih-Preises im Jahr 2009 bekannt. Danach wurden seine Bücher im Sudan konfisziert und verboten. Dies war auch der Grund dafür, dass er in Österreich um Asyl suchte. Seit 2012 lebt er in Saalfelden und inzwischen auch in Montpellier, Frankreich. Baraka Sakin wurde von 9/2022 bis 8/2023 zum Stadtschreiber von Graz ernannt. Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen: »Der 1963 im Sudan geborene Abdelaziz Baraka Sakin gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der arabisch-sprachigen Literaturen in der europäischen Diaspora. Er begann seine literarische Karriere im Sudan als Prosa-Autor, wo seine Bücher bald von den islamistischen Machthabern verboten wurden. Im Exil fanden seine Arbeiten internationale Resonanz und wurden mehrfach prämiert (v.a. in Frankreich). Von seinen Texten liegen mittlerweile Übersetzungen in 10 Sprachen vor. Mit der vor kurzem erschienenen deutschen Übersetzung von ›Der Messias von Darfur‹ ist nun der Weg zu einer breiteren Rezeption dieses Autors auch im deutschen Sprachraum bereitet.«