Rıfat Ilgaz wurde 1911 in Cide, einer türkischen Kleinstadt am Schwarzen Meer geboren. Sein eigentlicher Beruf war Lehrer, bevor er sich später ganz dem Schreiben widmete. Seit 1939 lebte er in Istanbul, wo er für verschiedene Zeitungen schrieb und in den politisch turbulenten Zeiten der 40er Jahre wegen »kommunistischer Umtriebe« häufig in Konflikt mit der Staatsgewalt geriet und seine Werke der Zensur zum Opfer fielen. Auch seine berühmtesten Werke Hababam Sınıfı (Die Chaosklasse), Pijamalar (Schlafmützen – Unsere Truppe) und Don Kişot İstanbulda (Don Quichote in Istanbul) erschienen zuerst als Fortsetzungsromane in Zeitungen, bevor sie als Theaterstücke und Filme erfolgreich wurden. Sie begründeten seinen Ruf als großer Satiriker und Humorist. Mit der fünfbändigen Reihe Bacaksız (Der Dreikäsehoch) begann Ilgaz Ende der siebziger Jahre, diese Reihe gehört heute zu den Klassikern türkischer Kinderliteratur. Ilgaz war einer der ersten, die Geschichten für Kinder hoffähig machten, denn bis weit in die 70er Jahre hinein hatte es Kinderliteratur in der Türkei schwer, als eigenständiges Genre ernst genommen zu werden.
Als Rıfat Ilgaz 1993 starb, war er längst ein allseits anerkannter, mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichneter und hochgeehrter Schriftsteller.
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